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Schiffssicherheitsgesetz (SchSG)
vom 09. September 1998 (BGBl. I S. 2860)
§ 1 Zielsetzung und Geltungsbereich (1) Dieses Gesetz dient der einheitlichen und wirksamen Durchführung der geltenden internationalen Schiffssicherheitsregelungen zur Gewährleistung der Sicherheit auf See einschließlich des damit unmittelbar im Zusammenhang stehenden Arbeitsschutzes von Beschäftigten auf Seeschiffen und des Umweltschutzes auf See. Es gilt für die gesamte Seefahrt. (2) Internationale Schiffssicherheitsregelungen im Sinne dieses Gesetzes sind die in den Abschnitten A bis C der Anlage aufgeführten Vorschriften des innerstaatlich geltenden Völkerrechts und die in Abschnitt D der Anlage aufgeführten Rechtsakte der Europäischen Gemeinschaften in der jeweils angegebenen Fassung. Internationale Schiffssicherheitsnormen im Sinne dieses Gesetzes sind die in Abschnitt E der Anlage aufgeführten in Deutschland als anwendbare anerkannte Regeln der Technik oder der seemännischen Praxis bekanntgemachten Vorschriften in der jeweils angegebenen Fassung. (3) Dieses Gesetz gilt, vorbehaltlich der Bestimmung des § 6 Abs. 3, nicht für 1. das Verhalten der Schiffsführung in bezug auf den Verkehr und die Fahrtroute einschließlich der darauf bezogenen Regelungen zur Gefahrenabwehr, Meldung und Hilfeleistung sowie zur Anbringung und Verwendung von Lichtern und Signalen, 2. die Durchführung des Seemannsgesetzes einschließlich der beruflichen Ausbildung, Prüfung und Befähigung des Seefahrtpersonals und der darauf bezogenen Nachweise, 3. die Beförderung gefährlicher Güter im Sinne des § 9 Abs. 1 Satz 1 Nr. 5 des Seeaufgabengesetzes und im Sinne des Atomgesetzes, 4. die Durchführung des Sozialgesetzbuchs, 5. die Durchführung des Fischereirechts sowie
6. den Warenverkehr einschließlich der Sicherheit nach dem
Gerätesicherheitsgesetz und nach dem Produktsicherheitsgesetz. § 2 Anwendung auf Schiffe (1) Die Vorschriften dieses Gesetzes sind auf Schiffe anzuwenden, die die Bundesflagge führen oder als Binnenschiffe in einem deutschen Schiffsregister eingetragen sind. (2) Sie sind auch auf Schiffe unter ausländischer Flagge und ausländische Binnenschiffe anzuwenden, mit denen Küstenschiffahrt im Sinne des Gesetzes über die Küstenschiffahrt betrieben wird. (3) Soweit sich aus den internationalen Schiffssicherheitsregelungen nichts Abweichendes ergibt, sind die Vorschriften dieses Gesetzes auf andere als die in den Absätzen 1 und 2 genannten Schiffe nur im Rahmen einer Durchsetzung, die mit den allgemeinen Regeln des Völkerrechts und mit dem Seerechtsübereinkommen der Vereinten Nationen im Einklang steht, nach den folgenden Grundsätzen anwendbar: 1. In den deutschen Hoheitsgewässern sind internationale Schiffssicherheitsregelungen hinsichtlich a) der Zeugnisse, Aufzeichnungen und sonstigen Dokumente sowie b) der Bauart, Bauausführung, Ausrüstung und Bemannung vorbehaltlich der Nummern 3 bis 5 nur anwendbar, wenn sie in Abschnitt A oder Abschnitt C der Anlage genannt sind. 2. In der deutschen ausschließlichen Wirtschaftszone sind die in den Abschnitten A und C der Anlage genannten Regelungen anwendbar. 3. Die in Abschnitt B der Anlage genannten Regelungen sind auf Schiffe anwendbar, soweit sich ihr Flaggenstaat zu ihrer Anwendung verpflichtet hat. 4. Für das Schiff übernommene oder für ausländische Staatsangehörige geltende weitergehende zusätzliche Verpflichtungen zur Anwendung von Schiffssicherheitsvorschriften bleiben von den Nummern 1 bis 3 unberührt. Zusätzliche Verpflichtungen in diesem Sinne sind für Schiffe unter der Flagge eines Mitgliedstaats der Europäischen Union auch Verpflichtungen auf Grund der in § 14 Abs. 1 und in Abschnitt D der Anlage genannten Rechtsakte der Europäischen Gemeinschaften. 5. Die in Abschnitt D der Anlage genannten Regelungen in bezug auf Fischereifahrzeuge sind, soweit mit diesen in den deutschen Hoheitsgewässern Fischfang ausgeübt oder in einem deutschen Hafen Fang angelandet wird, nach Maßgabe dieses Gesetzes auf Fischereifahrzeuge anwendbar, die nicht die Flagge eines Mitgliedstaats führen. 6. Die in Abschnitt E der Anlage aufgeführten internationalen Schiffssicherheitsnormen sind auf ausländische Schiffe vorbehaltlich der Nummer 4 nicht anwendbar.
(4) Auf Schiffe der Bundeswehr und der Deutschen Gesellschaft zur Rettung
Schiffbrüchiger sowie auf Schiffe unter ausländischer Flagge, die
im Dienst ausländischer Staaten ausschließlich für andere
als Handelszwecke genutzt werden, sind die Vorschriften dieses Gesetzes nicht
anwendbar. § 3 Grundsatz
Wer ein Schiff zur Seefahrt einsetzt, ist verpflichtet, für dessen sicheren
Betrieb und insbesondere dafür zu sorgen, daß es samt seinem
Zubehör in betriebssicherem Zustand gehalten und sicher geführt
wird und daß die notwendigen Vorkehrungen zum Schutze Dritter und der
Meeresumwelt vor Gefahren aus dem Betrieb getroffen werden. Dies umfaßt
auch, daß Personen, die in dem Schiffahrtsunternehmen und auf dem Schiff
hierfür beauftragt werden, wirksam ausgewählt, angeleitet,
unterrichtet, beobachtet und unterstützt werden. § 4 Einheitliche Durchführung völkerrechtlicher Regelungen
Soweit sich aus den innerstaatlichen Rechtsvorschriften, die die in den
Abschnitten A und B der Anlage genannten internationalen
Schiffssicherheitsregelungen umsetzen, bestimmte Pflichten ergeben, die durch
Personen, Organisationen oder Unternehmen - auch für bestimmte Schiffe
oder Schiffe bestimmter Baujahre von oder bis zu einem bestimmten Zeitpunkt
- zu erfüllen sind (Anforderungen), ohne daß hierfür bestimmte
Personen, Organisationen oder Unternehmen als verantwortlich genannt sind,
gelten für die Verantwortlichkeit hinsichtlich der Erfüllung dieser
Anforderungen die in den §§ 7 bis 9 enthaltenen einheitlichen
Grundsätze. Bei der Erfüllung der Pflichten sind die in Abschnitt
C der Anlage genannten Bestimmungen zugrunde zu legen. § 5 Umsetzung von Verpflichtungen in Rechtsakten der Europäischen Gemeinschaften* (1) Soweit die in Abschnitt D der Anlage genannten Schiffssicherheitsregelungen der Europäischen Gemeinschaften durch Verpflichtung der Mitgliedstaaten der Europäischen Union darauf abzielen, daß in ihnen genannte Personen, Organisationen oder Unternehmen bestimmte Pflichten einzuhalten haben, sind die sich daraus ergebenden Pflichten von den jeweils Genannten zu erfüllen; diese sind insoweit für die Einhaltung der Regelungen verantwortlich. (2) Soweit die in Abschnitt D der Anlage genannten Schiffssicherheitsregelungen der Europäischen Gemeinschaften auf die Einhaltung bestimmter Pflichten von Personen, Organisationen oder Unternehmen abzielen, ohne daß hierfür bestimmte Personen, Organisationen oder Unternehmen als verantwortlich genannt sind, gelten für die Verantwortlichkeit hinsichtlich der Erfüllung der sich daraus ergebenden Pflichten die §§ 7 bis 9 entsprechend.
* Diese Bestimmung dient der Umsetzung der in Abschnitt D der Anlage genannten
gemeinschaftsrechtlichen Vorschriften. § 6 Ergänzende Pflichten (1) Der Schiffseigentümer hat ein Seeschiff, das in ein deutsches Schiffsregister eingetragen wird, zuvor im Einklang mit den internationalen Schiffssicherheitsregelungen amtlich vermessen zu lassen; er hat der hierfür zuständigen Behörde nachträgliche Änderungen des baulichen Zustands anzuzeigen. Dasselbe gilt für ein Binnenschiff dessen Vermessung nach den internationalen Schiffssicherheitsregelungen vorausgesetzt wird. (2) Bis zum 31. Dezember 2002 hat der Eigentümer eines in § 2 Abs. 1 genannten Schiffes die Vorschriften der Schiffssicherheitsverordnung in der Fassung vom 3. September 1997 (BGBl. I S. 2217) einzuhalten, soweit sie für ein solches Schiff Prüfungen, Zulassungen und Durchsetzungsmaßnahmen nach den Nummern 9, 17, 21, 21a und 25 der Anlage 7 der Verordnung vorschreiben. (3) Der Schiffsführer hat -falls nicht anders vorgeschrieben, im Schiffstagebuch - unverzüglich durch geeignete Eintragungen über alle Vorkommnisse an Bord zu berichten, die für die Sicherheit in der Seefahrt einschließlich des Umweltschutzes auf See und des Arbeitsschutzes von besonderer Bedeutung sind. Bei Schiffsunfällen hat der Schiffsführer, soweit erforderlich und möglich, für die Sicherstellung der Eintragungsunterlagen zu sorgen.
(4) Die Anwendung der in Abschnitt E der Anlage aufgeführten internationalen
Schiffssicherheitsnormen als allgemein anerkannte Regeln der Technik bleibt
unberührt. Das Bundesministerium für Verkehr macht den Abschnitt
E betreffende Änderungen und Ergänzungen im Bundesanzeiger bekannt.
§ 7 Sicherheitsorganisation, bauliche Beschaffenheit und Ausrüstung der Schiffe Für die Erfüllung von Anforderungen, die 1. die Organisation der Geschäftsführung, innerbetrieblichen Überwachung, Konzepte und Verfahren für die schiffsbezogene Sicherheit einschließlich der Sicherheit am Arbeitsplatz und der Verhütung der Meeresverschmutzung an Bord und an Land, 2. die Bauart, die Bauausführung und den baulichen Zustand der Schiffe, die Bauteile, die Freibordmarke sowie die Vorhaltung der erforderlichen Zeugnisse, Bescheinigungen und sonstigen Unterlagen oder 3. die schiffsbezogenen nautischen und technischen Ausrüstungsgegenstände und Systeme der Schiffe, auch der Funkausrüstung, einschließlich Zubehör, Anlagen und an Bord erforderliche amtlicher Seekarten, Seebücher und sonstiger Veröffentlichungen sowie die Vorhaltung der erforderlichen Zeugnisse, Bescheinigungen und sonstigen Nachweise einschließlich der Ausweisung amtlicher Typenzulassungen hierüber
betreffen, ist der Schiffseigentümer verantwortlich. § 8 Verhalten beim Schiffsbetrieb (1) Für die Erfüllung von Anforderungen hinsichtlich des Verhaltens beim Schiffsbetrieb an Bord, die den Wachdienst, das Mitführen, Stauen und Sichern von Ladung oder Ballast, das Waschen von Tanks, das Einleiten von Schadstoffen, die Müllbeseitigung, die Durchführung von Übungen, die Notfallbekämpfung, die Vornahme von Aufzeichnungen und Eintragungen, das Veranlassen von Unterrichtungen und Meldungen über Vorgänge beim Bordbetrieb sowie das Mitführen und Vorlegen von Zeugnissen, Bescheinigungen und einschlägigen Unterlagen betreffen, ist der Schiffsführer verantwortlich.
(2) Für die Erfüllung sonstiger Anforderungen hinsichtlich des
Verhaltens beim Schiffsbetrieb einschließlich der Regelungen, die die
sichere Bemannung samt Vorsorge für die Verständigung bei der
Tätigkeit des Bordpersonals, die Einhaltung des zulässigen Freibords,
die Notfallplanung und -vorsorge, das Veranlassen von Besichtigungen und
Kontrollen, das Erhalten des Zustands des Schiffes sowie die Anzeige und
das Unterlassen bestimmter Veränderungen betreffen, sind der
Schiffseigentümer und der Schiffsführer verantwortlich. § 9 Verantwortliche Personen (1) Verantwortlich im Sinne dieses Gesetzes sind, 1. soweit der Schiffseigentümer verantwortlich ist, auch a) der oder die Miteigentümer, bei Partenreedereien der Korrespondentreeder oder, wenn ein solcher nicht bestellt ist, die Mitreeder, b) der gesetzliche Vertreter der Eigentümers und bei juristischen Personen das vertretungsberechtigte Organ, c) bei Personenhandelsgesellschaften der vertretungsberechtigte Gesellschafter sowie d) Personen, die ihm gegenüber die Verantwortung für den- Betrieb des Schiffes übernommen haben, wobei die Buchstaben b und c entsprechend anzuwenden sind, 2. soweit der Schiffsführer verantwortlich ist, auch Personen, die mit Aufgaben der Sicherheit des Schiffes beauftragt sind, im Rahmen der ihnen übertragenen Aufgaben und Befugnisse, 3. Personen, die es sonst gegenüber einem Verantwortlichen übernommen haben, nach diesem Gesetz ihm obliegende Aufgaben verantwortlich wahrzunehmen, im Rahmen dieser Aufgaben und ihrer Befugnisse. (2) Die Verantwortlichkeit der in Absatz 1 Nr. 1 Buchstabe d genannten Personen hinsichtlich der Sicherheitsorganisation im Sinne des § 7 Nr. 1 sowie des Verhaltens beim Schiffsbetrieb im Sinne des § 8 Abs. 2 und bei der Überwachung im Sinne des § 10 Abs. 1 tritt während der Dauer der tatsächlichen Betriebsführung an die Stelle der entsprechenden Verantwortlichkeit des Schiffseigentümers.
(3) Die Verantwortlichkeit nach anderen Rechtsvorschriften bleibt
unberührt. § 10 Überwachung (1) Der Schiffseigentümer und der Schiffsführer haben auf Aufforderung der zuständigen Behörde die amtliche Überwachung der Einhaltung der internationalen Schiffssicherheitsregelungen und der darauf beruhenden Pflichten zu ermöglichen. (2) Die Durchführung, Überwachung und Durchsetzung dieser Regelungen einschließlich der in ihnen vorgeschriebenen Schiffsbesichtigungen, Prüfungen, Zulassungen oder Auflagen und einschließlich der Zuständigkeit für die jeweiligen behördlichen Aufgaben richten sich insbesondere nach dem Seeaufgabengesetz, dem MARPOL-Gesetz und den auf der Grundlage dieser Gesetze erlassenen Rechtsvorschriften und durch die Organe des Bundes getroffenen Vereinbarungen einschließlich der Vereinbarungen über die Ausübung der schiffahrtspolizeilichen Vollzugsaufgaben. (3) Die Behörden des Bundes arbeiten zur Durchführung und Durchsetzung der internationalen Schiffssicherheitsregelungen in wirksamer Weise mit den zuständigen Behörden anderer Staaten und mit internationalen Organisationen zusammen. (4) Wird in den internationalen Schiffssicherheitsregelungen auf die "Regierung" oder "Verwaltung" Bezug genommen, so ist dies, falls nichts anderes vorgesehen ist, die Regierung oder Verwaltung des jeweiligen Flaggenstaats.
(5) Die Verantwortlichkeit der in diesem Gesetz oder in sonstigen
Rechtsvorschriften Genannten bleibt unberührt. § 11 Behördliche Aufgaben aufgrund von Rechtsakten der Europäischen Gemeinschaften* (1) Die im Sinne des § 10 Abs. 2 zuständigen Behörden des Bundes haben - hinsichtlich der schiffahrtspolizeilichen Vollzugsaufgaben unbeschadet der Vereinbarungen über deren Ausübung im Sinne des § 3 Abs. 2 des Seeaufgabengesetzes - jeweils die Überprüfungs-, Gestaltungs- und Eingriffsbefugnisse, -aufgaben und -pflichten, die die in Abschnitt D der Anlage genannten Einzelregelungen den Mitgliedstaaten zur Verwaltung oder ihren Verwaltungsbehörden für einen Fall vorbehalten oder zuweisen. Im Rahmen der genannten Befugnisse können sie die erforderlichen Anordnungen treffen, um Gefahren und schädliche Umwelteinwirkungen zu verhüten und abzuwehren; sie können im Einklang mit den genannten Regelungen Ausnahmen zulassen. (2) Die Zeugnisse und Bescheinigungen, die für den Nachweis der Einhaltung der Anforderungen und Pflichten nach den Rechtsakten der Europäischen Gemeinschaften in Abschnitt D der Anlage erforderlich sind, werden in Übereinstimmung mit diesen Vorschriften ausgestellt, erteilt, geändert, bestätigt, verlängert, anerkannt, zugelassen und angewendet, eingeschränkt, zurückgewiesen, für ungültig erklärt, eingezogen oder verwahrt.
* Diese Bestimmung dient der Umsetzung der in Abschnitt D der Anlage genannten
gemeinschaftsrechtlichen Vorschriften. § 12 Ermessensbindung
Wird in den internationalen Schiffssicherheitsregelungen die Ausfüllung
eines vorgeschriebenen Standards ausdrücklich in das Ermessen der Verwaltung
gestellt, so berücksichtigt die zuständige Behörde bei der
Ermessensausübung die für diesen Fall von der Internationalen
Seeschiffahrts-Organisation oder einer anderen für diesen Bereich
zuständigen zwischenstaatlichen Organisation beschlossenen Empfehlungen,
nachdem sie sie an geeigneter Stelle in deutscher Sprache bekanntgemacht
hat. § 13 Maßnahmen bei Verstößen (1) Bei der Anordnung von Maßnahmen wegen eines Verstoßes gegen internationale Schiffssicherheitsregelungen und Pflichten nach diesem Gesetz richten sich die zuständigen Behörden auch nach den hierfür in diesen Regelungen sowie nach dem Seerechtsübereinkommen der Vereinten Nationen von 1982 vorgeschriebenen Regeln, Verfahren und Gebräuchen.
(2) Ein Zeugnis über die Erfüllung der einschlägigen Vorschriften,
das nach Regel IX/4.1 des in Abschnitt A der Anlage unter Nummer 1 genannten
Übereinkommens ausgestellt wurde, sowie ein Zeugnis über die
Organisation von Sicherheitsmaßnahmen, das nach Regel IX/4.3 dieses
Übereinkommens ausgestellt wurde, kann von der erteilenden Stelle für
ungültig erklärt und eingezogen werden, wenn der Verantwortliche
nach Ablauf einer von dieser Stelle gesetzten Nachfrist die periodische
Nachprüfung nicht rechtzeitig beantragt hat oder wenn in erheblichem
Umfang gegen internationale Schiffssicherheitsregelungen hinsichtlich der
Sicherheitsorganisation verstoßen wird. § 14 Überprüfung von Schiffen unter ausländischer Flagge* (1) Die Überprüfung von Schiffen unter ausländischer Flagge erfolgt unter Beachtung der allgemeinen Regeln des Völkerrechts und der internationalen Schiffssicherheitsregelungen, in den Häfen zugleich unter Einhaltung der Vorschriften, die zur Umsetzung der Richtlinie 95/21/EG und deren gemeinschaftsrechtlicher Änderungen und Ergänzungen erlassen werden. (2) Kann ein nach Abschnitt A der Anlage erforderlicher Nachweis ausschließlich deshalb nicht anerkannt werden, weil der Flaggenstaat nicht Vertragspartei der zugrundeliegenden internationalen Schiffssicherheitsregelung ist, so ist als Schiffssicherheitsanforderung insofern ein Standard einzuhalten, der den Zielen der internationalen Schiffssicherheitsregelungen nach Maßgabe der Schiffssicherheitsverordnung entspricht.
*Diese Bestimmung dient zugleich der Umsetzung folgender Vorschriften: Richtlinie
95/21/EG des Rates vom 19. Juni 1995 zur Durchsetzung internationaler Normen
für die Schiffssicherheit, die Verhütung von Verschmutzung und
die Lebens- und Arbeitsbedingungen an Bord von Schiffen, die
Gemeinschaftshäfen anlaufen und in den Hoheitsgewässern der
Mitgliedstaaten fahren (Hafenstaatkontrolle); Artikel 8 und 10 der Richtlinie
94/58/EG des Rates vom 22. November 1994 über Mindestanforderungen für
die Ausbildung von Seeleuten. § 15 Rechtsetzungsermächtigung
Das Bundesministerium für Verkehr wird ermächtigt, zur Abwehr von
Gefahren im Sinne des Seeaufgabengesetzes durch Rechtsverordnung die Anlage
in Anpassung an den Gesamtbestand der völkerrechtlich als verbindlich
angenommenen und aufgrund innerstaatlichen Rechts anzuwendenden oder
gemeinschaftsrechtlich in Kraft getretenen schiffsbezogenen Sicherheitsregelungen
zu ändern.
Wenn Sie es genau wissen wollen, informieren sie sich besser aus zuverlässiger Quelle.
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